Endlager

 

Stromerzeugung mit Atommeilern, für deren radioaktiven Abfall es keine Lagerungsmöglichkeit gibt, wobei es sich um ein nach menschlichem Ermessen sicheres Endlager für die nächsten 500.000 Jahre handelt, das ist, als würde man ein Flugzeug starten lassen, ohne bereits sichergestellt zu haben, daß es Flugplätze gibt, auf denen es landen kann.

Wer gegen diese Praxis so argumentiert, gilt als weltfremd. Wer gegen sie protestiert, riskiert, im Namen des Gesetzes zusammengeschlagen zu werden. Ähnlichkeit hat die Handlungsweise des Staates mit jener der Maffia, wenn es etwa darum geht, wie man mit industriellen Altlasten verfährt. Statt die giftigen Böden, wie z.B. wie in Genua die Strände, die mit Chrom verseucht sind, dessen giftige Wirkung 20.000 Jahre anhält, zu entfernen, werden sie zugeschüttet. Wenn einer die Wahrheit sagt, erhält er eine Klage wegen Rufschädigung und wird verurteilt. Daß man, wie sich immer wieder herausstellt, Maffia-Unternehmen mit der Aufgabe der Sanierung verseuchter Industrieflächen betreut, ist kein sich wiederholender Unfall, sondern Absicht. Nicht nur sind diese die billigsten Anbieter, sie helfen auch, das Problem zu verdrängen und davon betroffen zu sein, zum persönlichen Pech des Einzelnen werden zu lassen, so daß durch die Augenscheinlichkeit maffioser Strukturen das politische Prinzip der Privatisierung und damit der Kriminalisierung der Probleme nicht angekratzt wird. Wir sitzen alle in dem Flugzeug, das gestartet ist, ohne daß irgendjemand schon daran gedacht hätte, einen Landeplatz zu bauen oder auch nur für diesen einen geeigneten Ort zu suchen.

 

Donnerstag, 30. Dezember 2010

 
 
Erstellt auf einem Mac

Weiter >

< Zurück