Sublimation

 

Sublimation bezeichnet nach Freud das Vorgehen, bei dem anstatt des tatsächlichen überbordenden aber unerfüllbaren oder verbotenen Wunsches eine mögliche Handlung vollzogen wird. Das Unerreichbare oder Verbotene wird auf eine realistische Ebene reduziert. "Anstatt einen Anschlag auf eine Frau zu machen, versuchen wir sie zu verführen und zu erobern, indem wir Liebesbriefe und Poesie schreiben; anstatt die Person, die wir hassen, grün und blau zu schlagen, schreiben wir einen Aufsatz, der eine vernichtende Kritik enthält..." Bei Lacan bedeutet Sublimation genau das Gegenteil: die phantasmatische Erhaltung eines an sich bereits unmöglichen Wunschbildes. Indem der Betreffende das Objekt auf den Podest eines unerreichbaren oder verbotenen Ortes hebt, gelingt es ihm, den Glauben an die Erfüllbarkeit des unmöglichen Wunsches aufrechtzuerhalten. Indem wir uns zunächst den Zugriff auf das Objekt verweigern, weichen wir der Begegnung mit der ernüchternden Erkenntnis aus, daß es das, was wir in ihm zu sehen glaubten, gar nicht ist.

 

Sonntag, 27. Februar 2011

 
 
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