Hypnose

 

Während in Gruselfilmen der Arzt als „mad professor“ mittels Hypnose Patienten zu bewußtlosen Handlangern seiner finsteren Pläne abrichtet, meint man, daß Psychoanalytiker im wahren Leben sowas nicht tun. Doch entläßt der Analytiker den Patienten nach jeder Sitzung mit seinem herangezüchteten unendlichen Vertrauen, welches die Übertragung antreibt, in eine durchaus nicht haltende Welt, die nur darauf wartet, den seiner Kontrollmechanismen beraubten Blindgänger auszunehmen. Das abrupte umschalten auf gesunden Menschenverstand und realitätsgerechter Skepsis mag für einen normalen Neurotiker noch möglich sein, für einen Psychotiker freilich ist es das nicht. Nachdem der sich einmal in einer Übertragung seiner eigenen Krankheit im dyadischen Verhältnis mit dem Therapeuten hingegeben hat, kann er nicht mehr zurück. Er ist sich selber, seinem eigenen Ich ausgeliefert, nicht weniger als der Film-Protagonist unter Hypnose dem Psychiater vom Typus eines Mesmer, weil er sein eigens Ich im Zustand des Ichzwangs in seinen Analytiker hineinverlegt, evakuiert hat.

 

Samstag, 1. Januar 2011

 
 
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