Deleuze

 

Gilles Deleuze, auf die Frage der ihn interviewenden Frau Parnet, was für ihn kultiviert sein bedeute, wobei sie ihn daran erinnerte, daß er behauptet habe, nicht kultiviert zu sein, was sie gewundert habe, antwortete, daß er nicht als ein "Intellektueller“ lebe oder sich als ein solcher verstehe. Denn immer wenn er jemand Kultiviertem (cultivé) begegne, fühle er sich stets bedroht, in Schrecken versetzt (effaré), und nicht notwendig von Bewunderung erfüllt. Er erlebt kultivierte Menschen (gens de culture) als Leute, die in Besitz seien von einem Schrecken verbreitenden Wissen (savoir effarant) insofern, als sie über einen einschüchternden Wissensschatz verfügen, einfach alles wissen, in der Lage sind, zu allem etwas zu sagen. Indem er von sich selbst sagt, er sei weder ein Intellektueller noch kultiviert, will er damit sagen, daß er nicht beansprucht, geizig Wissen in Reserve zu halten (aucun savoir de réserve/ no provisional knowledge). Alles, das er lernt, das lernt er für einen speziellen Zweck, und sobald dieser Zweck erfüllt sei, dann vergesse er alles, um wieder ganz von vorne anzufangen, bei Null.

 

Donnerstag, 17. März 2011

 
 
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