Delirieren

 

Unter einem Delirium (von lira „Furche“, de-lirare „aus der Furche geraten“: „Irresein“, „Verwirrtheitszustand“) versteht man ein ätiologisch unspezifisches hirnorganisches Syndrom. Nach Lipowski (1990) und in Übereinstimmung mit den Kriterien der International Classification of Diseases ist ein Delirium ein akutes, schweres, prinzipiell reversibles, organisch bedingtes Psychosyndrom mit Bewusstseinsstörung. Kennzeichnend für das Delirium ist neben der Bewusstseinsstörung eine Störung der Aufmerksamkeit der Wahrnehmung, des Denkens, der Kognition, des Gedächtnisses, der Psychomotorik und der Emotionalität. Weitere Symptome sind Herabsetzung des abstrakten Denkvermögens, der Konzentration, ein eingeschränktes Kurzzeitgedächtnisses und Desorientierung: Ein Betroffener ist nicht richtig orientiert, was Ort, Zeit, seine eigene Person oder Situation betreffen kann. Als weitere Symptome werden genannt: optische Halluzinationen, Wahnvorstellungen, motorische Unruhe und nestelnde Bewegungen sowie affektive Störungen wie Depression, Angst aber auch Euphorie oder erhöhte Reizbarkeit und eine Agitation (krankhafte Unruhe) können auftreten. Der Beginn dieser akuten Störung ist plötzlich, die Symptomatik schwankt jedoch im Tagesverlauf. Die Trübung des Bewusstseins stellt eine wichtige Komplikation dar und kann von Somnolenz über Sopor bis hin zum Koma reichen. Der Verlauf der Bewusstseinsstörung ist beim Delirium aber in keiner Weise vorherzusagen. Somit ist jedes delirante Syndrom ein psychiatrischer Notfall, der nur in einer Klinik behandelt werden kann.

 

Mittwoch, 9. März 2011

 
 
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