auserzählt
der erste Tatort überhaupt, der wirklich was taugt: in dem nicht alles politisch korrekt zugeht, in dem Polizisten ausrasten, denen man den Stress und den Ekel ansieht, die vor Fassungslosigkeit lachen müssen, die zu heulen anfangen, die nicht glauben, was sie sehen. Mit einem genialen Drehbuch, das die Tiefen, die Bodenlosigkeit, das Unterirdische des Falles auslotet, das einem der Atem stockt, das unerwartete Wendungen bereithält, in dem Leute über Phrasen ausrasten, mit Schauspielern, die nicht zu den Reichen und Schönen gehören, deren Visagen man nicht mehr sehen kann, die nicht vor Eitelkeit platzen, die nicht nur Schauspieler spielen können, bei deren Spiel man vergißt, daß es Schauspieler sind, die Rollen spielen. Es kann kein Zufall sein, daß das für ihn verantwortliche Team von der Intendanz abgesetzt wurde. Bekloppter geht‘s nicht. Was für Kretins entscheiden über das Programm?
Sonntag, 22. Januar 2012